Herzlich willkommen in Busdorf!
Freiraumkonzept am Denkmal und Naturschutzgebiet 'Haithabu und Danewerk' in der Gemeinde Busdorf
Beim Investitionsprogramm Kulturelles Erbe (IKE) des Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa wurde 2011 ein Projekt eingereicht, das der Sicherung und dem Erhalt des Bodendenkmals und Naturschutzgebietes Danewerk aus denkmalpflegerischer und naturschutzfachlicher Sicht dient. Dazu sollen außerdem eine touristische Inwertsetzung und eine erhöhte lokale Akzeptanz des Danewerks erreicht werden. Das Projekt verbessert für Denkmal und Naturschutzgebiet Erschließung und Erlebbarkeit. Es ist damit grundlegend für die jetzige und künftige Vermittlungs- und Bildungsarbeit an Danewerk und Haithabu. Die vorgesehenen Maßnahmen in der Gemeinde Busdorf umfassen zum einen die Neuplanung der bestehenden Erschließungselemente der Wallanlagen des Danewerks, wie Treppen, Brücken und Geländer auf dem Gemeindegebiet. Sie bestehen zum andern aus der neuen Gestaltung des Walles und seines Umfelds innerhalb der Ortslage Busdorf in den Bereichen am Amtshaus, in der Straße Achterwall und im Park an der Schule am Margarethenwall.
Das Wikinger Museum Haithabu und die Wikinger Häuser sind heute ein Anziehungspunkt für ca. 140 000 Besucher aus ganz Deutschland und dem Ausland, darunter viele Schulklassen. Ein Teil davon begeht auch den Halbkreiswall von Haithabu und die angeschlossenen Wallanlagen des Danewerks, die Naturschutzgebiet sind. Dieses wird bereits heute durch ein Informationssystem des LLUR erläutert. Die Anlagen werden aber auch sehr stark von der lokalen Bevölkerung zur Naherholung frequentiert. Zurzeit wird allerdings der weitere Verlauf des Danewerks und des Naturschutzgebietes nach Westen durch die B77 physisch wie optisch unterbrochen. Selbst der Eingeweihte ist kaum in der Lage, die Wallstrecken, ihre Zusammenhänge und ihre kulturellen wie naturräumlichen Werte zu erkennen.
Durch die Maßnahmen werden die Denkmale und das Naturschutzgebiet 'Haithabu und Danewerk' leichter und dauerhafter für Bewohner und Besucher erlebbar. Die Treppenanlagen machen die Denkmale und ihren Naturraum langfristig auf schonende Weise betretbar. Besonders das Naturschutzgebiet in Busdorf wird durch diese Gestaltung in den Mittelpunkt des lokalen Lebens gerückt, in seiner Wirkung gesteigert und demonstriert so sichtbar den Wert einer intakten, artenreichen Umwelt im Zusammenspiel mit historischen Denkmalen auch innerhalb einer Ortslage. Der alte Wallverlauf wird unmittelbar an der Schule „Am Margarethenwall“ gestalterisch wieder sichtbar gemacht und die verloren gegangene Sichtbeziehung zwischen den Wallabschnitten wieder hergestellt.
Die unmittelbare Vermittlung der besonderen Pflanzengemeinschaften im Naturschutzgebiet geschieht bereits heute durch zahlreiche Schilder des Besucherinformationssystems der Naturschutzgebiete des LLUR, die entlang des Danewerks stehen. Diese können so entlang der Wälle besser verbunden, von Besuchern ergangen und in einen Zusammenhang gebracht werden. Zudem ist eine weitergehende Besucherinformation im Rahmen eines Aktiv-Region-Projektes in Planung, die mit unterschiedlichen Medien wie Schildern, Audiotracks und elektronischen Anwendungen Denkmale und Naturschutzgebiet noch verständlicher machen soll. Die Vermittlung soll zudem verstärkt über Führungen erfolgen. Alle diese Bildungsmedien sind auf eine verbesserte Erschließung entlang der Denkmale angewiesen. Im Sinne der Umweltbildung soll letztendlich so in vielfältiger Weise der enge Zusammenhang zwischen Natur- und Denkmalschutz im Rahmen eines ganzheitlichen Kulturlandschaftsverständnisses deutlich. Die beantragten Maßnahmen schaffen damit die Basis für eine weiter gehende Vermittlung.
Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang auch die lokalen Schulen in Busdorf, Dannewerk und Fahrdorf, die den Bereich des Danewerkes vielfältig in ihre Aktivitäten einbinden. Aber auch das Danewerk selber wird von vielen Schulklassen, gerade aus Dänemark besucht. Die Möglichkeiten für Schulen und Schulkinder, Denkmal, Naturschutzgebiet und deren Umgebung für sich zu nutzen, werden durch die Maßnahmen des Projektes ebenfalls verbessert. Schon die Namensgebung eines Teilbereiches des Vorhabens als 'Wallgarten an der Schule am Margarethenwall' deutet auf die enge Verknüpfung zwischen dem Vorhaben und der schulischen Umweltbildung hin. Der Schulweg eines großen Teiles der Kinder wird durch diese Maßnahme aufgewertet und sicherer gemacht. Somit wird über das tägliche Erleben der Wallanlagen ein dauerhafter Beitrag zur Umweltbildung der Kinder geleistet. Die Schule am Margarethenwall erhält mit dem 'Wallgarten' eine neue Möglichkeit, Unterricht im Freien an 'historischer' Stätte anzubieten. Auch der Kindergarten in Busdorf unternimmt regelmäßige Besuche auf dem Danewerk. Durch die vorgesehenen Maßnahmen kann somit bereits im Bereich der Frühbildung ein Beitrag für das Umweltbewusstsein unserer Kinder geleistet werden.
Das Erschließungssystem am Danewerk ist heute durchgehend in Holz ausgeführt, schneidet vielerorts in den Wall ein und führt häufig zu Erosion. Die vorhandene Erschließung soll an den gleichen Stellen durch Elemente in Stahl ersetzt werden. Dabei sollen die Konstruktionen auf das Denkmal aufgesetzt bzw. aufgelegt werden, um die Substanz des Walles und seine bestehende Ausformung zu erhalten und Erosionsschäden zu verhindern. So lässt sich ein geschlossener Bewuchs auch unter den Treppen mit gezielt ausgebrachten, gefährdeten lokalen Pflanzenarten erreichen. Der verwendete Corten-Stahl für die neuen Treppenanlagen passt sich durch seine natürlich Rostfärbung vorbildlich in das Landschaftsbild ein. Die wartungsarme Bauweise in Stahl und die erhöhte Dauerhaftigkeit des Belags tragen zu besonderer Nachhaltigkeit der Maßnahmen bei. Durch diese schonende Konstruktion wird sicher gestellt, dass das Naturschutzgebiet und Denkmal künftig auch von einer größeren Anzahl von Besuchern in verträglichen Form erlebt werden kann. Die Besucherzahl wird vermutlichdurch eine Ausweisung des Danewerkes als Weltkulturerbe zunehmen.
In der Ortslage Busdorf wird das Naturschutzgebiet von bestehenden Eingriffen in Form von Schildern, Straßenlaternen etc. befreit. Der dichte Strauchbewuchs auf dem Wall wird ausgelichtet, um den Wall deutlich erkennbar zu machen und gezielt einzelne besondere Sträucher und Bäume sowie eine Krautschicht aus seltenen Pflanzen zu unterstützen.
Durch Maßnahmen wie die Verkehrsberuhigung der angrenzenden Straße Achterwall, die Errichtung eines mit einheimischen Gräserarten bepflanzten ‚Friesenwalles’ als Abgrenzung zu einem Gewerbebetrieb und dem Bau von Sitzinseln kann auf ganzer Länge das direkte Umfeld des Denkmals und Naturschutzgebietes aufgewertet werden